Immigration Song

In den vergangenen Monaten hatte ich die unten stehenden einfachen Verse von meiner Internet Seite runtergenommen. Ich hatte sie 2004 geschrieben und damals auf diese Web-Site gestellt. Allerdings hatte ich in der ursprünglichen Form, in direkter Übertragung zu dem bekannten Zählreim die Formulierung „10 kleine Negerlein ….“ genutzt. Danach vergingen die Jahre und der Eintrag blieb unverändert stehen. Im vergangenen Jahr fanden dann einige Leute diesen „Immigration song“ auf meiner Web-Site und nahmen Anstoß an der Benutzung des Wortes Negerlein.

Offenbar habe ich der Entwicklung der Gebrauchssprache zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt. War es nicht so, daß es auch einen bekannten Agatha Christie Krimi gab, bei dem niemand Anstoß an dem Titel „10 kleine Negerlein“ genommen hatte? Tatsächlich wurde der Kriminalroman unter diesem Titel aufgelegt, bis er dann 2003 unter dem ‚korrekteren‘ Titel „Und dann gabs keines mehr“ wieder neu aufgelegt wurde – so ganz korrekt übrigens immer noch nicht. Hätte man den bereits 1940 zu „And Then There Were None“ geänderten Titel wörtlich übersetzt, dann hätte der neue Titel lauten müssen „und dann war keiner mehr da“. Da mögen jetzt ein paar Wächter der politischen Korrektheit losziehen und den Verlag maßregeln, etwa so: „Und dann gabs keines mehr“ – Keines? ja was denn – Negerlein offensichtlich – Schande über Euch.

Die Tabuisierung des Wortes Negerlein hatte ich 2004 noch nicht mitgekriegt. Ich würde aber, aus meiner Erinnerung sagen, daß ich den „10 kleinen Negerlein“ nur noch bei gelegentlichen TV-Wiederholungen des gleichnamigen Krimis begegnet bin. Heute, 2011, gibt es keine Toleranz mehr für einen solchen Sprachgebrauch. Das will ich nicht ignorieren. Aus diesem Grund habe ich das anstößige Wort durch „Erdbewohner“ ersetzt.  Es gefällt mir auch besser, da ich in den Versen auf die Konsequenzen einer sich frei entwickelnden Wohlstands-Migration hinweise. Ich selber würde auch meine Kofferpacken, wenn ich in einem armen Land leben würde und die Möglichkeit erhielte, in reiche Länder auszuwandern, d.h. wir sprechen von den Bewohnern unserer Erde und deren Streben nach persönlichem Glück.

Ich bin ein Gegner der Massen-Einwanderung, da ich nicht sehe, wie wir damit unseren Sozialstaat erhalten und finanzieren können. Ich bin aber nicht ein Gegner des einzelnen Einwanderers (bedenklich, daß man so eine Selbstverständlichkeit überhaupt rechtfertigend hinzufügen muss).

Hier mein Immigration-Song. Ich füge ihn jetzt nicht neu ein, da ich ihn für künstlerisch unverzichtbar halte ;-) , sondern weil ich meine Standhaftigkeit zur Ausübung meiner freien Meinung nicht in Frage stellen lasse:

 

Immigration Song

 

10 kleine Erdbewohner hatten ’ne Idee
wie schön wär’s an’nem anderen Ort weit hinter der See

100 kleine Erdbewohner packten ihre Sachen
es kamen viele Andere zu, da mussten sie schnell machen

1000 kleine Erdbewohner gingen jetzt auf Reisen
ihr Geld ging für die Schieber drauf, drum gab es nix zu speisen

10.000 kleine Erdbewohner kletterten am Zaun
zu viele für die Polizei, so fingen sie sie kaum

100.000 kleine Erdbewohner füllten Anträge aus
doch eins war klar, sie blieben dort und wollten nie mehr raus

1 Million Erdbewohner hatten kaum etwas zu tun
und mit dem Geld vom fremden Staat, da ließ sich ganz gut ruh’n

100 Millionen Erdbewohner saßen noch in ihren Ländern
doch hatten Sie auch Hoffnung jetzt, dass ließ sich schließlich ändern

K. Schmitt, 25.09.2011