Abendländische und
islamistische Kämpfer?
Stellen wir uns einen Moment vor, der Brevik, der Massenmörder von Oslo und Utoya, hätte keine sozialistischen Jugendlichen erschossen, sondern moslemische Mitbürger.
Wäre er dann ein abendländischer Kämpfer? Dieser Ausdruck wäre in etwa das Äquivalent zur üblichen Sprachregelung, wenn von islamistischen Bombenlegern oder Entführern die Rede ist. Die werden häufig in unserer Presse als „islamistische Kämpfer“ bezeichnet (tippen Sie die 2 Wörter doch einfach mal bei Google ein).
Der Brevik ist oder war aber kein Kämpfer für irgendwas. Er ist ein feiger Massenmörder. Das würde sich auch nicht ändern, wenn seine Opfer Moslems gewesen wären – auch nicht, wenn sie Salavisten gewesen wären. Nichts rechtfertigt den Mord anderer Menschen.
Das gilt aber genauso für die „islamistischen Kämpfer“ die bei Terroranschlägen wehrlose Zivilisten ermorden.
Als wahrhaft islamistische Kämpfer würde ich eventuell einige der Kämpfer in Falludscha bezeichnen, die sich in einem am Ende hoffnungslosen Kampf 2004 den US- Streitkräften widersetzt hatten. Aber die meisten der Kämpfer dort waren sunnitische Widerstandskämpfer und weniger religiös motiviert.
Leute, die aus irgendwelchen politischen und/oder religiösen Gründen andere Leute vorsätzlich töten sind keine Kämpfer, sondern Mörder – oder Massenmörder.
K. Schmitt, 22.08.2011